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Umgang mit Fremden

Junge blick glücklich selbstbewusste in einer  Kampfkunstschule

Vor kurzem war ich mit meinem Sohn mal wieder im Supermarkt unterwegs, als eine Frau auf ihn zukam und ihn unerwartet durch das Gesicht streichelte.

Sofort zuckte er zusammen und suchte meinen Blick. Er war den Tränen nahe. Da ich etwas weiter entfernt stand, gab ich ihm ein Handzeichen, das er kannte. Er drehte sich zur Frau, schaute sie direkt an und sagte: "Stopp, fass mich nicht an." Die Frau erschrak, wich zurück und sagte: "Ja, ja, ich lasse dich ja schon."

 

Als ich dazu kam, sagte ich zur Frau: "Fassen Sie bitte meinen Sohn nicht einfach an. Ich würde Sie ja auch nicht einfach anfassen." Unerwartet sah ich Verständnis in ihrem Blick.

 

Besonders unsere Kleinsten werden oft von Erwachsenen, vor allem von älteren Menschen, einfach angefasst, als wären sie süße Puppen, bei denen man „einfach nicht anders kann“. Oft habe ich beobachtet, wie Eltern fassungslos zusehen, die Situation „weglächeln“ und/oder dann schnell die Flucht ergreifen.

Dabei ist es in solchen Momenten gerade wichtig, unseren Kindern zu zeigen, dass sie nicht einfach von Fremden angefasst werden dürfen. Es ist auch eine Gelegenheit, ihnen beizubringen, wie sie mit Menschen umgehen müssen, die zu nah kommen.

 

Meine Herangehensweise in solchen Situationen ist folgendermaßen: Ich sage meinem Sohn, was er tun soll, entweder über ein Handzeichen oder direkt. Dann warte ich kurz, bis er reagiert. Wenn nichts passiert, bestärke ich ihn noch einmal. Wenn es ihm zu viel wird, greife ich ein und kommuniziere für ihn, was ich will und was nicht. "Stopp, fassen Sie meinen Sohn nicht an." Dabei entsteht oft eine unangenehme Situation, die jedoch auszuhalten ist.

 

Natürlich greife ich unmittelbar ein, wenn der Übergriff zu stark ist.

 

Mir ist es sehr wichtig, dass mein Sohn lernt, wie er mit Fremden umgehen muss und wie er seine Grenzen schützen kann. Wenn es ihm noch nicht alleine gelingt, weil er noch sehr jung ist, übernehme ich diese Verantwortung. Indem wir unseren Kindern zeigen, was Fremde dürfen und was nicht, geben wir ihnen das nötige Wissen, um normale Interaktionen von potenziellen Gefahren zu unterscheiden.



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